Gildas – „De excidio et conquestu Britanniae“
"Gildas „der Weise“ wurde um 500 in Schottland geboren und starb 570 in der Bretagne. Er verfasste vor 547 „De excidio et
conquestu Britanniae”, die Geschichte „über Fall und Aufstieg Britanniens”; sie umfasst die Zeit von den ersten Anfängen bis in seine Gegenwart; [...]
Dieses Werk wurde Beda zur Quelle für seine „Angelsächsische Kirchengeschichte”."
Quelle: Internetseite Ökonomisches
Heiligenlexikon
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienG/Gildas_der_Weise.html
Gildas schreibt moralisierend, prangert die Missstände seiner Zeit und die Dummheit der Herrscher an. Gemeint ist unter anderem,
dass sächsische Kriegsherren (Hengist und Horsa, Sp.) von einheimischen Herrschern (Vortigern, Sp.) angeworben wurden, um sich der Überfälle aus dem Norden und Westen durch Scoten und Pikten sowie
gegen germanische Einwanderer zu erwehren. Die angeworbenen Sachsen betrogen aber ihre Auftragsgeber und es kam zu weiterem Chaos im Land.
G. Ashe schreibt: „Dann berichtet er die schreckliche Geschichte von Aufruhr und Plünderei, […]
Nach dem Rückzug der Sachsen in ihre Heimatstützpunkte – hier bezeugt er ein wichtiges Ereignis – folgen die Gegenangriffe des Ambrosius Aurelianus, des „letzten Römers“.[1]
Gildas erwähnt bereits die Schlacht am Mount Badon. Danach folgte eine Periode langen Friedens, die etwa zwanzig bis dreißig Jahre anhielt. Norma L. Goodrich
schreibt: „Der heilige Gildas erzählt von der Belagerung des „Badonici montis“, des „badonischen Berges“ also; damals seien die Sachsen bei dem Versuch, „der Macht des Nordens aufs Haupt zu
schlagen“, gescheitert.“ [2]
Beda – „Historia Ecclesiastica Gentis Anglorum“
Beda „Venerabilis“ (der „Ehrwürdige“, Sp.) war Mönch, Priester, Historiker und Kirchenlehrer. Er wurde 672/673 in Monkton bei Wearmouth in England geboren und starb am 26. Mai 735 in Jarrow in Sunderland. Sein Grab befindet sich in der Kathedrale von Durham.
Bedas Werk „Historia Ecclesiastica Gentis Anglorum”, „Kirchengeschichte des englischen Volkes”, das die Geschichte Englands (in lateinischer Sprache, Sp.) von der römischen Eroberung bis 731, dem Jahr der Vollendung des Werkes, beschreibt, machte ihn berühmt. Die Kenntnisse über England aus der Zeit vor dem 8. Jahrhundert beruhen im Wesentlichen auf Bedas Werk. Er führte in die Geschichtsschreibung die Datierung „nach Christi Geburt” ein.
Quelle: Internetseite Ökonomisches
Heiligenlexikon
https://www.heiligenlexikon.de/BiographienB/Beda_Venerabilis.htm
Nennius - „Historia Brittonum“
Nennius war ein Mönch aus Bangor, Gelehrter und Geschichtsschreiber in Wales im8./ 9. Jahrhundert.
"Das in mehr als 30 Manuskripten überlieferte Werk besteht aus einer losen Sammlung von Kurzberichten über die Geschichte und Geografie Britanniens. Besonders interessant sind die Ausführungen über die Geschichte Arthurs, der von Nennius aber nicht als König, sondern als „dux bellorum“ (Heerführer) dargestellt wird. Dieser kämpfte zusammen mit den britannischen Königen gegen die eindringenden Angeln und Sachsen. Nennius zählt insgesamt zwölf Schlachten auf. Den angeblich entscheidenden Sieg über die Feinde errang Arthur am Berge Badon in Wessex. Über diese Schlacht, die etwa 500 stattgefunden haben dürfte, berichtet auch schon Gildas, allerdings ohne Nennung des Namens Arthur." [3]
„ [...] Nennius besaß, wie er selbst bekannt hat, keinerlei literarischen oder wissenschaftlichen Ehrgeiz. Er nennt seine Arbeit
in sympathischer Bescheidung „kunstlos“. Beim Kramen in alten Dokumenten seiner Abtei, habe er nur „alles, was zu finden war, auf einen Haufen gekehrt.“ Verdienstvoll genug, denn die meisten
von ihm verwendeten Dokumente sind später verloren gegangen.“ […] [4]
Nennius greift in seinem Werk zunächst die schon bei Beda und Gildas erwähnte Thematik um Vortigern auf, der die Sachsen Hengist und Horsa anwirbt.
Es folgt eine Geschichte über Vortigern, der eine Burg errichten will, die beim Bau immer wieder einstürzt. Der vaterlose Jüngling Talisien, der später bei Geoffrey von Monmouth zu
Merlin wird, wird zu Rate gezogen. Er weist Vortigern an, ein Loch unter der Burg graben zu lassen, worauf man feststellt, dass unter dem Bau zwei Drachen hausen und miteinander kämpfen. Ein
roter und ein weißer Drache werden entdeckt: der rote ist der walisische Drache, der noch heute die walisische Flagge ziert, der weiße symbolisiert die Sachsen. Der kleinere rote Drache besiegt den
weißen, was auf einen Sieg der Britannier über die eindringenden Sachsen hindeutet. [5]
Nennius schildert daraufhin erstmals zwölf Schlachten, die König Arthur geschlagen haben soll. Norma Lorre Goodrich listet diese
Schlachten wie folgt auf und erwähnt dabei, dass sich Wissenschaftler an der Identifizierung der Ortsnamen den Kopf zerbrochen haben. [6]
Ich gebe hier nur die Übersetzung wieder:
Erste Schlacht an der Mündung des Flusses Glein
Zweite, dritte, vierte und fünfte Schlacht am Fluss Dubglas in der Gegend von Linnuis; beide Flüsse sind nie identifiziert worden.
Sechste Schlacht am Fluss Bassas (evtl. Bass Rock?)
Siebente Schlacht im Wald von Celidon (Umgebung von Glasgow)
Achte Schlacht im Kastell Guinnion (Binchester, südlich des Hadrianswalls)
Neunte Schlacht in der Stadt der Legion (Carlisle)
Zehnte Schlacht am Ufer des Flusses Trubruit (Stirling oder Carlisle)
Elfte Schlacht am Berg Angned (Edinburgh oder High Rochester, nördlich des Hadrianswalls)
Zwölfte Schlacht am Berg Badon (Wessex?)
„Nennius spricht vom „Krieg“ oder von der „Schlacht am Berg Badon“, bellum in monte Badonis, an einem einzigen Tag seien 840 Männer hingemetzelt worden.“ Artus soll im Gefecht ein Kreuz
getragen haben. [7]
[1] Geoffrey Ashe (1986, S. 86)
[2] Norma L. Goodrich (1994, S. 90)
[3] Walter F. Schirmer (1983, S. 15)
[4] Ohff (1993, S. 22)
[5] vgl. Hetmann (1982, S. 251) und Arnulf Krause (S. 159)
[6] vgl. Norma Lorre Goodrich (1994, S. 85 f.)
[7] Norma Lorre Goodrich (1994, S. 90)